Die Skulptur „Torque“ spaltete seit ihrer Erbauung 1992 die Geister. Für manche war das Kunstwerk einfach Schrott, der recyclet werden solle – wie ein aufgemaltes Graffiti andeutet. Andere feierten die Torque als ein gelungenes Zusammenspiel von Enge, Höhe, Licht und Schatten.
Mit Richard Serra (1938-2024) hatte man sich für einen renommierten amerikanischen Künstler entschieden – aber auch für eine teure Lösung: Die Kosten beliefen sich auf fast 1 Million DM. Da die Universität kurz zuvor noch mit finanziellen Engpässen gekämpft hatte, sahen viele dies als Geldverschwendung an.
Richard Serra hat seine Skulptur an einer Bruchstelle in der Architektur des Campus aufstellen lassen: Zwischen den alten Gebäuden im Torbereich und den Neubauten am heutigen Campus Center. Durch die Anordnung der Stahlplatten soll eine Drehbewegung impliziert werden, die beide Bereiche verbindet.
Betritt man die Skulptur und schaut nach oben, schafft die „Torque“ eine ruhige, offene und fast schon meditative Atmosphäre.
Außen wurde die Torque nach und nach mit weiteren Graffiti bemalt. Hier kannst Du diese in einem Memory kennenlernen und beim Umkreisen der Torque wiedererkennen.
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Diese Seite wurde von Felix Calvin Steinbrenner, Marie Theresa Fickinger und Milena Knapp erstellt und von Alexander Hilpert überarbeitet.
Literatur: Wagner, Christoph: Die Wissenschaft als Thema der Kunst?, in: Enzweiler, Jo (Hg.), Kunst im öffentlichen Raum Saarland, Band 2 Universität des Saarlandes 1945-1999, Saarlouis 1999, S. 20-27.